Sie wünschen sich einen harmonischen Umgang mit Ihrem Pferd?
Sie möchten einige Probleme endlich in den Griff bekommen?
Gerne unterstütze ich Sie dabei!
Deshalb möchte ich mit genau dieser Frage und meiner Antwort dazu hier beginnen. Ich ergänze die Fragen und Antworten im Folgenden um weitere Themen, die ich im Umgang mit Pferden wichtig finde.
Pferde wollen nicht "kämpfen", sie weichen bei Gefahr stattdessen aus. Sie vermeiden also die Konfrontation.
Dies hat jedoch nicht nur etwas mit Geselligkeit und gegenseitiger Fellpflege zu tun, sondern die Herde sichert in freier Wildbahn ursprünglich die Fortpflanzung und das Überleben jedes einzelnen Herdenmitgliedes. Daher ist es erstmal ganz natürlich, wenn Pferde ängstlich reagieren, sobald sie von der Herde oder ihren Stallgenossen getrennt werden (für einen Ausritt beispielsweise).
Sie waren ursprünglich in der Natur 18 bis 22 Stunden täglich mit Nahrungsaufnahme beschäftigt. Daher ist es wichtig, dass wir unseren Pferden rund um die Uhr Raufutter zur Verfügung stellen. Dies dient nicht nur der Unterstützung einer störungsfreien Verdauung (Vermeidung von Koliken), sondern die fast permanente Kautätigkeit sorgt bei Pferden auch für ihre psychische Ausgeglichenheit. Einerseits durch den Beschäftigungsfaktor, denn beim Fressen kommt keine Langeweile auf. Andererseits auch, weil das permanente Fressen und Kauen der Natur des Pferdes entspricht.
Pferde haben nur eine sehr kurze Tiefschlafphase von 4% der Nacht. Sie dösen 8% der Nacht und die so genannte Vor-Schlafphase, in der das Gehirn ruht, beträgt 13%.
Sie sind also schlaflos wachsam 75% der Nacht.
Ein Pferd sieht panoramaartig und sehr stark vergrößert. Es hat zudem eine 360-Grad-Wahrnehmung. Dies ist oft der Grund dafür, dass Pferde auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten sehr schreckhaft reagieren können. Beispiel: Ein Schatten kann für ein Pferd aussehen wie ein Loch, in das es nicht hineintreten möchte.
Pferde denken generell in Bildern und nicht in abstrakten Zusammenhängen.
Der Neocortex (Teil des Gehirns, der für das logische Denken genutzt wird) ist nur halb so groß wie beim Menschen. Dafür ist der Orientierungssinn von Pferden viel besser als bei uns.
Der Corpus Collosum (Teil des Gehirns, der eine Brücke zwischen beiden Gehirnhälften bildet) übermittelt nur circa 20%.
Das alles erklärt auch, warum ein Pferd sich beispielsweise auf der einen Seite beim Vorbeigehen an einem bestimmten Gegenstand bereits ganz ruhig verhält, sich aber wieder neu davor erschrickt auf der anderen Seite.